Die Akzeptanz and Commitment Therapie in der Forschung

Die Grundlagen der Acceptance and Commitment Therapie basieren auf psychologischen Laborstudien über das Denken und Verhalten der Menschen. Die Ergebnisse dieser Forschungen fanden Einzug in die Grundmodelle von ACT, wie beispielsweise dem Konzept der Psychologischen Flexibilität und der Erlebensvermeidung (Hayes et al., 2014). Zum heutigen Tag wurden alleine auf «Web of Knowledge», einer der grössten Wissenschaftsplattformen weltweit, mehr als 2000 Artikel zum Thema ACT publiziert. Wobei die Mehrheit dieser Artikel in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurde – mit durchschnittlich über 300 Artikeln pro Jahr. Die Forschung über ACT geht mittlerweile weit über das Feld der Psychologie oder Psychotherapie hinaus und reicht bis in die Medizin- und Pflegewissenschaften, die Neurowissenschaften aber auch die öffentliche Gesundheit sowie die Alters- und Familienforschung hinein (Siehe Abbildung 1, Forschungskategorien und Anzahl der Studien)

Abbildung 1 Forschungskategorien von ACT

Mehrere Übersichtsarbeiten behandeln die Wirkung von ACT in den verschiedenen Anwendungsgebieten (A-Tjak et al., 2015; Fang & Ding, 2020; Han et al., 2020; Jansen et al., 2020; Öst, 2008, 2014; Pears & Sutton, 2020). Somit wurde alleine in den letzten fünf Jahren die Wirkung von ACT bei mehr als 10.000 Menschen untersucht, wobei die Schwierigkeiten und Anliegen dieser Menschen sehr vielseitig waren und von der Behandlung einer psychischen Erkrankung, mehr Motivation zur Bewegung, Linderung von Schmerzen, Umgang mit körperlicher Erkrankung, Verbesserung des Umgangs mit einem pflegebedürftigen Angehörigen bis hin zur Gesundheitsförderung bei Kindern reichten.

Heute kann gesagt werden, dass ACT bei unterschiedlichen Schwierigkeiten helfen kann und eine gute Wirksamkeit aufweist, wobei die Wirkung von ACT anderen, etablierten Therapieverfahren, wie beispielsweise der kognitiven Verhaltenstherapie ebenbürtig ist (Öst, 2014). Vielversprechend an ACT ist zusätzlich die Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten: So zeigte sich, dass ACT sowohl in Form einer Einzeltherapie, im Rahmen von Gruppentherapien als auch in der Anwendung zur Selbsthilfe wirksam ist (Öst, 2014).

In verschiedenen, universitären Institutionen wird weltweit zu ACT geforscht, so beispielsweise im deutschsprachigen Raum in Deutschland an der Universität Freiburg und in der Schweiz an der Universität Basel.

Die DGKV möchte wissenschaftliche Forschung im Bereich der Kontextuellen Verhaltenswissenschaften (CBS) fördern und unterstützt deshalb Forscherinnen und Forscher. In einem Auswahlverfahren werden Forschungsarbeiten zu ACT (und den Grundlagen sowie den diversen Anwendungsmöglichkeiten der CBS) mit einem Forschungspreis in der Höhe von 1000 Euro prämiert.

Metaanalysen zu der Acceptance and Commitment Therapy

A-Tjak, J. G. L., Davis, M. L., Morina, N., Powers, M. B., Smits, J. A. J., & Emmelkamp, P. M. G. (2015). A Meta-Analysis of the Efficacy of Acceptance and Commitment Therapy for Clinically Relevant Mental and Physical Health Problems. Psychotherapy and Psychosomatics, 84(1), 30–36. https://doi.org/10.1159/000365764

Fang, S., & Ding, D. (2020). A meta-analysis of the efficacy of acceptance and commitment therapy for children. Journal of Contextual Behavioral Science, 15, 225–234. https://doi.org/10.1016/j.jcbs.2020.01.007

Han, A., Yuen, H. K., & Jenkins, J. (2020). Acceptance and commitment therapy for family caregivers: A systematic review and meta-analysis. Journal of Health Psychology, 1359105320941217. https://doi.org/10.1177/1359105320941217

Hayes, S. C., Strosahl, K. D., & Wilson, K. G. (2014). Akzeptanz- & Commitment-Therapie: Achtsamkeitsbasierte Veränderungen in Theorie und Praxis. Junfermann.

Jansen, J. E., Gleeson, J., Bendall, S., Rice, S., & Alvarez-Jimenez, M. (2020). Acceptance- and mindfulness-based interventions for persons with psychosis: A systematic review and meta-analysis. Schizophrenia Research, 215, 25–37. https://doi.org/10.1016/j.schres.2019.11.016

Öst, L.-G. (2008). Efficacy of the third wave of behavioral therapies: A systematic review and meta-analysis. Behaviour Research and Therapy, 46(3), 296–321. https://doi.org/10.1016/j.brat.2007.12.005

Öst, L.-G. (2014). The efficacy of Acceptance and commitment therapy: An updated systematic review and meta-analysis. Behaviour Research and Therapy, 61, 105–121. https://doi.org/10.1016/j.brat.2014.07.018

Pears, S., & Sutton, S. (2020). Effectiveness of Acceptance and Commitment Therapy (ACT) interventions for promoting physical activity: A systematic review and meta-analysis. Health Psychology Review, 0(0), 1–26. https://doi.org/10.1080/17437199.2020.1727759