Compassion Focused Therapy (CFT)

CFT im Überblick

Die CFT, von Prof. Paul Gilbert in den letzten 30 Jahren in England entwickelt, stützt sich auf Erkenntnisse der Evolutionspsychologie, auf die affektiven Neurowissenschaften und einem daraus abgeleiteten Modell der Emotionsregulierung (siehe Grafik unten). Für die Kultivierung von Mitgefühl und Achtsamkeit werden moderne Praktiken vermittelt und vertieft, die ihre Wurzeln in der Buddhistischen Psychologie haben.

Die CFT ist eine Form der Kognitiven Verhaltenstherapie und integriert evidenzbasierte Ansätze für die Behandlung psychischer Störungen, wendet wirkungsvolle Methoden an, die ursprünglich entwickelt wurden, um ausgeprägte Scham und Selbstkritik zu lindern und Mitgefühl für sich selbst und andere hervorzubringen. Die CFT gilt inzwischen als ein wirkungsvoller transdiagnostischer Psychotherapieansatz für eine breite Auswahl psychischer Probleme und Störungen.

CFT-Modell der Emotionsregulierung (adaptiert aus P. Gilbert (2005): Compassion, Conceptualisations, Research and the Use in Psychotherapy

Mitgefühl, was ist denn das?

Mitgefühl besteht aus zwei Komponenten:

  1. dem sich Öffnen und Berühren lassen vom eignen Leid oder dem von anderen und
  2. der Motivation und dem Commitment, das Beste zu tun, um dieses Leid zu lindern und künftig zu verhindern

Mitgefühl, Empathie
Compassion Fatigue oder Empathiedistress

Die erste Komponente allein und nicht mit einer aktiven zweiten kombiniert, kann gerade Menschen in helfenden Berufen über die Zeit sehr anfällig für «empathischen Stress» machen. Die zweite aktive Komponente von Mitgefühl hat nachgewiesenermaßen eine schützende und bestärkende Wirkung.

Ängste, Blockaden und Widerstände bei Mitgefühl

Auf Ängste, Blockaden und Widerstände wird bei der CFT ein ganz besonderes Augenmerk gelegt, weil sie psychotherapeutischen Prozessen regelmäßig als entscheidende Hindernisse im Weg stehen. Dafür, sie wahrzunehmen und ihnen feinfühlig (in Therapien) zu begegnen, möchte die CFT sensibilisieren. Es wird davon ausgegangen, dass Ängste, Blockaden und Widerstände im Zusammenhang mit Mitgefühl und Mitgefühl stimulierenden Übungen universal sind und bei uns allen vorkommen.