Auf unterschiedliche Weisen Bezug zu nehmen, führt zu verschiedenen Transformationen symbolischer Funktionen.
Koordinatives und unterscheidendes Bezugnehmen kann vor allem auch das Wahrnehmen und Beschreiben unterstützen, also gerade die Kontextsensitivität erhöhen.
Gegensätzliches Bezugnehmen kann besonders gut Sinn und Bedeutung ergründen und Motivation herausarbeiten. (Beispiel: „Wenn die Angst besonders stark ist, kann sie auf etwas hinweisen, was für Sie besonders wichtig ist. Was könnte das hier sein?“)
Kausales oder konditionales Bezugnehmen hilft insbesondere, Wirksamkeit von Verhalten einzuschätzen und erhöht damit auch die Funktionale Kohärenz. Es kann auch die Erfahrungen von Patient*innen normalisieren und validieren helfen.
Vergleichendes Bezugnehmen kann dem Abschätzen von Verhaltensalternativen dienen, dem genaueren Wahrnehmen und Beschreiben und dem Abschätzen und Auswerten von Konsequenzen.
Deiktisches Bezugnehmen (das perspektivische Bezugnehmen in Person, Zeit und Ort) kann einem vielschichtigeren Wahrnehmen, dem Distanzieren (Defusion), dem Normalisieren und Validieren, dem Mitgefühl und Einfühlungsvermögen sowie der Bildung eines flexiblen und stabilen Selbstkonzepts dienen.
Hierarchisches Bezugnehmen unterstützt das Einsortieren von Verhaltensweisen, das Etikettieren und Kategorisieren, ebenfalls die Bildung eines flexiblen und stabilen Selbstkonzepts, und die Schaffung von Sinn und Motivation. (Beispiel: „Der Gedanke ist zuerst ein Gedanke, den Sie wahrnehmen. Sie können entscheiden, wie Sie damit umgehen wollen. Was ist für Sie gerade wichtig zu tun?“
In der Psychotherapie sind deiktisches und hierarchisches Bezugnehmen von hervorgehobener Bedeutung, weil sie im besonderen Maße dazu beitragen, sowohl flexible Kontextsensitivität als auch funktionale Kohärenz zu erhöhen und ein flexibles Selbstkonzept (Selbst als Kontext) einzunehmen.
Im Beispiel oben (Hundephobie) ließen sich die bedeutsamen Bezugnahmen so analysieren: die Patientin setzt Hund und Angst kontextinsensitiv (verallgemeinert) in koordinativer Bezugnahme, Wald dazu in koordinativer und vergleichender Bezugnahme (freilaufende Hunde im Wald sind schlimmer als angeleinte Hunde in der Stadt). Die Therapeutin fügt koordinative / vergleichende Bezugnehmen hinzu (Wald und Gesundheit / Wald ist gesünder als Stadt), bildet ein gegensätzliches Bezugnehmen (worauf die Pat. verzichten muss, wenn sie nicht in den Wald geht). Sie nutzt konditionales Bezugnehmen („Wenn Sie in den Wald gehen, fühlen Sie sich also aktiver und haben mehr Energie“). Damit ist dann auch der Boden bereitet, um dann deiktisch und hierarchisch weiter zu fragen, zum Beispiel: „Was ist Ihnen besonders wichtig in Ihrem Leben“ (hierarchisches Bezugnehmen), „Wer entscheidet was Sie tun, also zum Beispiel in den Wald gehen, Ihre Angst, Ihr Wunsch nach Selbstbestimmtheit oder Sie selbst?“, „Wie werden Sie leben, wenn Sie sich nicht mehr von Ihrer Angst automatisch einschränken lassen?“ (deiktisches Bezugnehmen), „Was würde die Person, die Sie sein möchten, mit dem, was Ihnen wirklich wichtig ist, entscheiden?“ (deiktisch und hierarchisch).